Klinikum Lippe goes Social Media

Welche Rolle spielen soziale Netzwerke für die Unternehmenskommunikation

Warum sind Facebook, Instagram und Co wichtig für das Klinikum Lippe?

Wir haben über unsere SocialMedia- Kanäle die Möglichkeit, schnell über interessante oder aktuelle Themen zu informieren. Selbstverständlich haben wir dafür auch unsere Internetseite, aber wir wissen, dass die meisten Besucher der Website dort eher nach Kontaktdaten suchen oder beispielsweise die Babygalerie aufrufen. Seien wir mal ehrlich. Wie oft schaut man auf einer Website nach, was es so an aktuellen Nachrichten aus einem Unternehmen gibt? Das ist doch wohl eher die Ausnahme. Wir müssen daher Medien nutzen, die den Menschen unsere Inhalte auch dann zugänglich machen, wenn sie gar nicht aktiv danach suchen. Diesen Mehrwert bieten uns die sozialen Netzwerke.

Auf welchen Kanälen ist das Klinikum Lippe denn aktiv?

Die meisten SocialMedia-Konten hat sich das Klinikum Lippe schon vor langer Zeit gesichert und dort ab und zu Posts gesetzt. Vielen ist aber gar nicht klar, wieviel Zeit es kostet, mehrere SocialMedia-Kanäle dauerhaft und mit wertvollen Inhalten zu füllen. Jeder Anbieter hat ja auch eine andere Zielgruppe. So mussten wir erst einmal Strukturen schaffen und uns Konzepte überlegen, um SocialMedia für das Klinikum optimal umzusetzen. Gerade online gibt es ja auch immer wieder Neuerungen und Trends, auf die wir reagieren müssen. Und letztlich probieren wir im SocialMedia-Bereich auch mal Dinge spontan aus, weil die Halbwertzeit der Posts relativ gering ist und wir mit Inhalten mehr spielen können. Ein gutes Beispiel dafür ist der Krankenpfleger-Rap. Der Erfolg des Videos ist der Verbreitungsmöglichkeit über die sozialen Netzwerke zu verdanken. Für uns war die Idee der beiden Mitarbeiter ein genialer Glücksfall und positive Werbung von der sich vielleicht und hoffentlich Menschen angesprochen fühlen und sich auch für das Klinikum Lippe als Arbeitgeber interessieren.

Vertreten sind wir bei den gängigen und aus unserer Sicht für das Klinikum Lippe sinnvollen Anbietern. Man muss nicht immer sofort jedem Trend folgen und Zeitaufwand und Nutzen immer abwägen. Wir haben einen YouTube- Kanal, auf dem alle Videos des Klinikum Lippe zu finden sind. Insbesondere in dem Bereich rüsten wir gerade stark auf, weil wir wissen, dass Videocontent am Bildschirm, Smartphone oder Tablet lieber konsumiert wird, als zum Beispiel lange Texte. Die unterschiedlichen Zielgruppen holen wir dann über die verschiedenen Plattformen ab. Bei Instagram sehen wir, dass viele jüngere Abonnenten Interesse an unseren Inhalten zeigen. Daher ist Instagram für uns natürlich auch zur Ansprache von Schülern und jüngeren potentiellen Arbeitskräften interessant. Die meisten Follower in unserem SocialMedia-Portfolio hat aktuell aber unsere Facebook-Seite, weil diese auch schon länger aktiv mit Inhalten gefüllt wird. Dort können wir sehen, dass die Interessenten vorrangig aus der Region OWL kommen und auch viele Mitarbeiter informieren sich dort. Für die Ansprache potentieller Arbeitskräfte ist für uns zum Beispiel LinkedIn interessant. Dort posten wir eher Unternehmensmeldungen oder Stellenangebote, die wir aber natürlich auch auf den anderen SocialMedia-Kanälen verbreiten.

Aktuell wird viel im Live-Bereich umgesetzt. Das hat sicherlich auch mit den Einschränkungen durch die Corona- Pandemie zu tun, deren – aus meiner Sicht – positiver Effekt eine Beschleunigung der Vielfalt digitaler Angebote ist. Allerdings haben wir uns in diesem Bereich bisher noch zurückgehalten. Live-Angebote haben natürlich auch immer ihre Tücken. Wenn die Technik nicht mitspielt, entsteht dort auf beiden Seiten Frust – bei den Protagonisten vor der Kamera, aber auch bei den Veranstaltungsteilnehmern. Aber vielleicht ist das auch für uns noch eine Option, um Patienten und Interessierte über unsere Angebote zu informieren, so wie wir es ja sonst – vor der Pandemie – in Vorträgen und Infoveranstaltungen auch getan haben.

Stichwort Shitstorm: Haben Sie keine Angst vor negativen Kommentaren?

Wie heißt es so schön? Angst ist ein schlechter Ratgeber. Gerade in der Unternehmenskommunikation haben wir doch die Aufgabe, stets mit der Zeit zu gehen. Würden wir die Leistungen und Angebote des Klinikum Lippe so kommunizieren wie es vor 20 Jahren noch üblich war, müsste ich Anzeigen in den Gelben Seiten schalten. Diese lehne ich nicht grundsätzlich ab, aber es ist sicher Konsens, dass wir so nur einen sehr geringen Bruchteil der Bevölkerung informieren würden. Deshalb müssen wir schauen, wie wir unserer Aufgabe, die Menschen in OWL nicht nur medizinisch optimal zu versorgen sondern auch zu informieren, gerecht werden. Da kommen wir an SocialMedia und Co. eben nicht vorbei. Wenn Frau Müller nicht weiß, dass wir hier in Lippe ein Endoprothetikzentrum haben, fährt sie vielleicht bis nach Niedersachsen, um sich eine neue Hüfte einsetzen zu lassen. Wenn Herr Schmidt noch nie gehört hat von den Möglichkeiten der Klinik für Urologie in Detmold zum Beispiel Prostataoperationen schonend mit dem DaVinci-OP-Robotik-System durchzuführen, sucht er sich eine weiter weg gelegene Klinik mit diesem Angebot. Wir bieten gute medizinische Leistungen an, diese müssen wir auch zeitgerecht und gut kommunizieren.

Auf einen Shitstorm kann man sich nicht so wirklich vorbereiten, aber wir überlegen uns natürlich genau, welche Inhalte, wir in welcher Form aufbereiten und lassen auch mal ein Thema ganz fallen. So haben wir uns bewusst nicht an der Jerusalem Challenge beteiligt, weil wir als Unternehmen nicht ganz hinter der Aktion standen. Wie schon gesagt, nicht auf jeden Trend muss man sofort aufspringen. Aber auch durch das enge Monitoring der SocialMedia-Kanäle und die Kommunikation mit unseren Abonnenten können wir da schon viel gegensteuern. Und auch ein kritischer Kommentar kann ja für uns durchaus wertvolles Feedback sein.