Vernetzte Versorgung für 350.000

Gesundheit – Med in Lippe

Im Kreis Lippe leben heute knapp 350.000 Menschen. Sie alle sollen im Notfall, bei Bedarf oder dauerhaft eine möglichst hochwertige und kompetente medizinische Versorgung erhalten. Dafür arbeiten über 5.000 Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte und andere Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitssektors, über die Grenzen von ambulanter und stationärer Versorgung hinaus, täglich eng zusammen.

Mehr als 120 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte haben sich im Ärztenetz Lippe freiwillig zusammengeschlossen. Diese unabhängige Interessenvertretung hat das Ziel, die ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen vor Ort aktiv zu gestalten und zu sichern.

Auch die Optimierung von Versorgungsübergängen zwischen stationärem und ambulantem Sektor hat sich das Klinikum gemeinsam mit dem Ärztenetz zur Aufgabe gemacht. Davon profitieren insbesondere ältere Patienten oder jene mit chronischen oder komplexen Erkrankungen, weil Abläufe strukturiert werden.

Nebeneinander und gegeneinander ging gar nicht. „Ein Miteinander musste her. Wir haben schon vor gut 15 Jahren erkannt, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen stationärem und ambulantem Bereich gefragt ist, um eine optimale Gesundheitsversorgung für die Region leisten zu können“, erinnert sich Dr. Hans-Christian Körner, damaliger Ärztenetz-Vorstand und heutiger Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Auf diese Weise entstanden sektorenübergreifende Netzwerke innerhalb der Region für die Bereiche Palliativmedizin, Geriatrie, Pflegeheimversorgung und Schlaganfallversorgung.

Med in Lippe – Gemeinsam für die Region

Mit „Med in Lippe“ wird das gemeinsame Engagement für die Patienten noch einmal intensiviert. Karl Arne Faust, Hausarzt in Detmold und Mitglied des Beirates des Ärztenetzes Lippe, erklärt: „Wir werden uns unter dem Dach „Med in Lippe“ beispielsweise gemeinsam und verstärkt um die Nachwuchsgewinnung von jungen Ärztinnen und Ärzten für die Region kümmern. Dafür bündeln wir unsere Jobportale und entwickeln den existierenden Weiterbildungsverbund im Bereich Allgemeinmedizin weiter. Gleichzeitig möchten wir für Studierende Praktikums- und Ausbildungsplätze im Klinikum und in den haus- und fachärztlichen Praxen anbieten.“

Constanze Liebe, Geschäftsführerin des Ärztenetzes Lippe weiß genau: „Wir haben hier in der Zusammenarbeit zwischen Klinikum und Ärztenetz in den letzten Jahren schon vieles erreicht“. Sie betont, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass die verschiedenen Projekte und Versorgungsanforderungen immer „von beiden Seiten gemeinsam gedacht, geplant und umgesetzt werden“.

Und auch Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe kennt die Notwendigkeit einer Partnerschaft zwischen Klinik und Ärztenetz: „Die Übergänge zwischen ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung sind heute fließend. Das gilt nicht nur für die Patientenversorgung. Insbesondere für die Gewinnung von Fachkräften oder in der Ausbildung spielt die Kooperation der unterschiedlichen Akteure zunehmend eine größere Rolle.

Vor dem Hintergrund der neuen Medizinischen Fakultät OWL ist es beispielsweise für uns enorm wichtig, Studenten und Assistenzärzten in Weiterbildung alle Möglichkeiten der Ausbildung im stationären und ambulanten Sektor hier vor Ort, bei uns in der Region, anzubieten. Wenn diese jungen Menschen sehen, wie hervorragend die Arbeits- und Lebensbedingungen hier in Lippe sind, bleiben sie hoffentlich auch nach der Ausbildung bei uns. Nur so können wir langfristig die medizinische Versorgung der lippischen Bevölkerung mit qualifiziertem Personal sicherstellen.“

Vernetzte Versorgung für 350.000

„Med in Lippe“ ganz konkret

Mit „Med in Lippe“ haben Klinikum und Ärztenetz eine gemeinsame Marke geschaffen, welche die Kooperation verstärkt nach außen sichtbar macht. Das konnten beide Partner beispielsweise schon in der Außendarstellung für den ersten Lippischen Gesundheitstag im September 2019 nutzen. Dort informierten sich in Lemgo mehr als 1.000 Besucher zu verschiedenen Gesundheitsthemen.

Von der Kooperation profitieren sowohl die Patienten als auch die diversen aktuellen und künftigen Akteure des Gesundheitssektors. Die gemeinsamen Projekte reichen von der patientenzentrierten Versorgung und der interdisziplinären Medizin innerhalb multiprofessioneller Teams bis hin zur Netzwerkarbeit und Angeboten wie dem bereits bewährten Case Management. Auch die ganz konkreten Bereiche wie IT-Lösungen oder Prävention sollen, wann immer möglich, gemeinsam gestaltet werden.