Ein fast normales Leben

Altersgerechte Pflege für junge Menschen

Sie lieben Pizza und Pommes, hören Rock- und Popmusik und wollen etwas erleben – so wie ganz „normale“ Leute. Wenn da nur die chronische Krankheit oder körperliche Einschränkung nicht wären, die es den jungen Menschen unmöglich macht, alleine zu Hause zurecht zu kommen.

Deshalb startete die Kreissenioreneinrichtung Detmold schon vor über sieben Jahren als erste Einrichtung im Kreis Lippe mit der „Jungen Pflege“. Dem steigenden Bedarf entsprechend wird der Bereich kontinuierlich ausgebaut. Die Bewohner sind zwischen 23 und 65 Jahre alt und wohnen in barrierefreien Einzelzimmern mit entsprechend ausgestatteten Bädern und großzügigen Außenflächen.

„Im Vergleich zu unseren pflegebedürftigen Senioren haben die jüngeren Bewohner und ihre Angehörigen einen erhöhten Gesprächs- und Beratungsbedarf“, erklärt Dorothea Ruhe. Auch in Sachen Beschäftigung und Freizeitgestaltung passen sich die KSE den Wünschen der jüngeren Generation an. So wurde zum Beispiel der Chor „JuWoC“ ins Leben gerufen. Außerdem gibt es altersgerechte Angebote zum Malen, Basteln, Kochen, Backen, Gymnastik und auch Wellness. Um den Wunsch nach mehr Mobilität zu erfüllen, wurde ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug angeschafft, das Ausflüge, Kino-Besuche oder Fahrten zu den Angehörigen ermöglicht. „Es wird sehr viel gemeinsam unternommen“, stellt Dorothea Ruhe fest. Besonders freut sie, dass dabei echte Freundschaften auch Susanne Jansen und Barbara Plaß kennen. Beide leben seit gut vier Jahren in der Kreissenioreneinrichtung und sind inzwischen enge Freundinnen. „Zuvor war ich in einem klassischen Altenheim untergebracht. Dort musste ich um sieben Uhr abends ins Bett gehen“, erinnert sich Susanne Jansen. Die 52-Jährige ist froh darüber, dass sie nun ihren eigenen Tagesablauf ganz entsprechend ihrer Bedürfnisse gestalten kann. Barbara Plaß ergänzt „Hier habe ich Kontakte und mache Ausflüge. Wir lachen und wir weinen zusammen.“ – eben ganz so wie andere Frauen in ihrem Alter es auch tun. „Ehrenamtliches Engagement ist uns jederzeit herzlich willkommen und mit weniger Hürden verbunden als in der Seniorenpflege, da alle Bewohner selbstbestimmt leben“ betont Dorothea Ruhe. Und wenn die Zeit fehlt, um sich persönlich zu engagieren, hilft auch eine Geldspende, um Ausflüge oder den Besuch von Kulturveranstaltungen zu ermöglichen.

Weitere Informationen über die Junge Pflege der Kreissenioreneinrichtungen Lippe gibt Dorothea Ruhe gern per E-Mail unter d.ruhe@kse-lippe.de.

Ein fast normales Leben

Susanne Jansen und Barbara Plaß sind in der Jungen Pflege echte Freundinnen geworden